Kinder lernen auch von unserer Einstellung

Kinder müssen Scheitern und Lernen lernen

Open Closed by Andreas Splett

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Lernen heißt auch Scheitern – aber aufzustehen und es nochmal zu versuchen. Als Vater frage ich mich immer wieder, wie kann ich meinen Kindern helfen zu lernen. Dazu gehört, dass diese auch mal scheitern – und ich muss zugeben, dass mir dieses gar nicht so leicht fällt.

Ich mag wenn ich sehe, dass ein Kind etwas Neues kann. Ich mag es auch, wenn sie stolz sind auf ihre neuen Fähigkeiten. Aber sie scheitern lassen. Sie sind noch so jung!

Und doch ist es so, dass wir mit der Art und Weise wie wir unsere Kinder erziehen aufpassen müssen diese nicht in Watte zu packen. Sie brauchen die Herausforderung und das Scheitern. Denn nur so lernt man das Lernen.

Es geht sicher auch um Bestätigung. Denn wir alle mögen Bestätigung – von unseren Eltern, von unseren Kollegen und Vorgesetzten aber auch allgemein von unseren Mitmenschen. Aber die Frage ist wie wir dieses tun. In dem Video von Carol Dweck wird diskutiert wie wir auch Rückmeldung geben. Wenn jemand etwas gut macht können wir ihm bestätigen, dass er etwas kann oder ihn auch fragen ob er nicht mehr möchte und sich an etwas größeres trauen möchte.

Spannend finde ich aber auch das Thema Scheitern. Denn Scheitern gehört zum lernen dazu. Not Yet There – NYET als Note bewirkt etwas anderes als 6 setzen. Denn es gibt dem Schüler die Chance sich wieder aufzuraffen es noch einmal zu probieren.

Es war schon immer so – wir haben es nur vergessen

Fahrradfahren haben wir auch alle gelernt, obwohl wir hingefallen sind. Dennoch war es notwendig wieder aufzustehen. Die Ermutigung es noch einmal zu probieren habe ich nochmals als junger Mann gemacht. Ich habe einen Unfall gehabt – wirtschaftlicher Totalschaden meines ersten Autos. Kein schönes Erlebnis aber es ist passiert. Eigentlich war ich auf dem Weg von Kiel nach Heidelberg, aber dass habe ich mir dann erst einmal abgeschminkt. Ich habe meine Eltern angerufen, erzählt was passiert ist und gesagt, dass ich jetzt nicht fahre. Diese sagten nur: Nimm unseren Wagen und fahr, denn man muss wieder aufstehen und es noch einmal probieren. Und es war wahrscheinlich das Beste, um nicht in die Situation zu kommen zu überlegen warum bin ich gescheitert, sondern es danach besser zu machen.

Wortwahl ist wichtig

Für jeden der im Bereich Bildung tätig ist, sei es als Lehrer, Kindergärtnerin, Eltern, Coach oder Trainer, sollte sich bewusst machen, was Worte und die Wortwahl bei Lernenden auslöst.

Und auch wenn es in dem Video um Kinder geht, gilt der Inhalt noch viel mehr für Erwachsene. Denn in der Erwachsenenbildung vergessen wir häufig, dass die Teilnehmer es auch nicht mehr gewohnt sind zu lernen und das Lernen lernen müssen – auch durch bewusstes Scheitern.

 

Andreas Splett

Trainer und Brückenbauer mit dem Schwerpunkt auf "Menschen im Mittelpunkt von Projekten".

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